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Weinfahrt in den Rheingau

Erstellt von Werner Tilgner |

„widder amol: ächd schdarg“ …. so das vorweggenommene Fazit den von Reisemänädscher Peter Billen ausgearbeiteten fünf Tage Ausflug - vom 29.9. – 3.10.2022. Wenn auch nicht immer ganz einfach für eine solche Gruppe den geeigneten Termin sowie eine passende Unterkunft mit ent- und ansprechendem Drumherum und dennoch bezahlbar zu finden, Unternehmungen termingerecht einzuplanen und last not least, den richtigen Chauffeur zu verpflichten. Vorbereitungen, die nun mal sein müssen, und – wie aus der Vergangenheit bekannt, gewohnt, ja fast selbsrtverständlich – ohne wenn und aber primstens geklappt hatten. Dafür auch schon an dieser Stelle dem Peter „herzliches Dangschäi“.

Doch nun der Reihe nach.


Pünktlichst um 6,.45 Uhr am Donnerstag, 29.9. hatte sich die erste Hälfte der Mitreisenden am nun schon traditionellen Halt am Parkplatz Friedhof eingefunden. Gut gelaunt versteht sich von selbst und die bekannte Nachfrage „is der Dida da“ wurde ebenso pünktlich beantwortet, als der Dieter mit dem Gilch-Bus aus Wassermungenau eintraf. Gekonnt und diszipliniert wie immer wurde das Gepäck verstaut und die Gäste platziert. Letzteres klappte dank des schon vorher ´im Netz´ bekanntgegebenen Sitzplans problemlos und superschnell. Schon gings weiter zu Haltepunkt Limbacher Kreisel, wo der Zustieg der weiteren Mitfahrer*innen ebenso routiniert ablief. Und Abfahrt.

So umra 300 km entfernt hieß das erste Ziel Kloster Eberbach, das auf dem Tagesplan stand. Doch halt: Stärkung muss sein … Weißwörschd, Brezeln und ein gut gekühltes Bierchen gehören nun mal zu einem guten Start dazu. Kein Problem mit der vorhandenen Bordküche im Gilch-Luxusliner, die zudem mit dem Werner den zuständigen Servicemann inklusive hatte. Stopp am Rasthof Würzburg und Essensausgabe … mmmh … da waren wir ja auch schon über zwei Stunden on tour.

Gegen Mittag dann wurde die Klosteranlage Eberbach erreicht. Eine Führerin wartete bereits und führte fachfrauisch durch die herrlich gelegene Anlage. Beeindruckende Bauten (deren Erhaltung mit viel Arbeitsaufwand über viele Jahre viel Zeit erfordert, wie auch die tätigen Handwerker*innen anschaubar erkennen ließen) interessante Geschichtsdaten und letztlich der seit dem 12. Jahrhundert  beginnende Weinanbau, zunächst Eigenbedarf, dann aber bald begehrtes Handelsgut. Zukunft und Wohlstand des Klosters waren gesichert.

Lieblingsweinberg der STEINBERG … und dessen Ernteergebnisse galt es dann auch zum Abschluss in den Kellergewölben zu verkosten. Bei flackerndem Kerzenlicht neben uralten Holzfässern gabs die ersten Probiertröpfchen auf unserem Trip. Und auch das geschah hier: „Im Namen der Rose“ wurde hier verfilmt.

Weiter gings dann ins beschauliche Rüdesheim, das mit einem Stadtbummel näher kennen gelernt werden konnte. Am Rhein gelegen, mit weltbekannter Drosselgasse, jungem Wein, Zwiebelkuchen und schmackhaftem „Rüdesheimer Kaffee“. Halt einfach ´um die Häuser ziehn´ und zum Ausklang ein Einkehrschwung mit …… musste natürlich sein. Und das Wetter zeigte sich von seiner besten, sonnigsten Seite
Doch der Tag hatte ja noch ein paar Stunden die mit der Weiterfahrt zum Niederwalddenkmal, wo uns nach einer bergigen Anfahrt, in 38 m Höhe „Germania“  - alleine ca. 12 m gross gewachsen – erwartete und einen Ausblick auf den Rhein bot, der einfach phantastisch war. Danach weiter im Rheintal zur Loreley. Vom Aussichtspunkt sah man sich fast in eine Modellbaulandschaft versetzt, so filigran erschienen Rheinverlauf, Gebäude, Schienen- und Straßenverkehr und Blick nach Goarshausen.

Eigentlich unser nächster Zielpunkt, doch wurde die Zeit doch etwas knapp und  insbesondere das Übersetzen mit der Fähre ließ diesen Stopp  einstimmig „verschwinden“. Also rauf auf die Fähre, rüber auf die andere Rheinseite, wieder runter und am südlichen Rheinufer mit herrlichem Ausblick zu vorherigen Besuchsstätten bis Bingen, um dann an der Nahe entlang unser Quartier in Bad Kreuznach anzusteuern.
Parkhotel Kurhaus Bad Kreuznach …. Ein imposantes Haus inmitten des Kurparks an der Nahe gelegen mit viel Geschichte. Zwar ins Alter gekommen und gerade im Renovierzustand, so doch mit eigenem Charme und stilvoll. Also Koffer raus, über den roten Teppich die zahlreichen Stufen hin zum Empfang, Zimmerkarte abgeholt und eingecheckt. Ein vorbereitetes Buffet lud zum Aussuchen ein, dazu ´nen guten Schluck, der Abend konnte in lockerer Runde ausklingen.
Freitag, 30.9. – Stadtführung Bad Kreuznach. In gut 2 Stunden durfte ein kleiner Einblick in die Stadtgeschichte mit seinen Sehenswürdigkeiten genossen werden. Historische Neustadt, Pauluskirche, die Brückenhäuser, Nikolauskirche, Mühlenteich und Thermenanlage … ein kleiner Auszug vom Rundgang.

Im Anschluss dann gings gemütlich per pedes zum ca. 3 km entfernten Weingut DESOI. Ein familiäres Weingut in dritter Generation, modern, mit jugendlichem Einschlag.  Dieter kam im Bus dorthin und brachte diejenigen mit, die die Zeit nach der Stadtführung im Ort verbracht hatten oder halt nicht so gut zu Fuß waren.
Der 19 jährige Florian begrüßte mit einem Gläschen Secco „don peppo“, stellte Familie und Gut vor  und lud zur Weinprobe der ´besonderen Art`. Beim Hinweis in unserem Tourplan „es können alle Weine und Seccos probiert werden“ erschienen zunächst viele Fragezeichen, doch die Klärung folgte vor Ort. Die Versucherle wurde nicht begrenzt aus- und eingeschenkt, sondern durften, ja mussten selbst „gezapft“ werden. 30 Weine waren in Kühlschauzapfvitrinen dekorativ eingestellt und konnte dort nach entsprechender eigener Auswahl verkostet werden. Das hieß also: rantasten …besser rantrinken an den Wunschwein, Nummer gemerkt und aufs Knöpfchen gedrückt. Wie oft? Selbst entscheiden! Gereicht wurden dazu leckere heimische Spezialitäten und zum Abschluss noch eine Käseplatte. Dass da dann auch das eine oder andere oder mehrere Fläschchen geordert wurde(n) war klar. Noch ein Schlückchen vom gerade angelieferten frischen Federweißen, Kartons in den Bus und zurück zum Hotel. Ein gelungener Nachmittag.

Am nächsten Morgen – Samstag 1.10. – gings nach Ingelheim um die Kaiserpfalz zu besichtigen. Das Wetter etwas launisch mit Wind und leichtem Regen, sodass der Aufenthalt im Museum ausgedehnter war. Ein Rundgang durch den Ort zeigte zahlreiche Ausgrabungsstätten und erhaltene Altertümer, meist in Bruchstücken. Interessant die Regelung der Gemeinde, dass bei einem Grundstücksverkauf oder Neubau zunächst erst einmal nach „unten“ geschaut und gefühlt wird, ob nicht doch wieder etwas zum Vorschein kommt. Baustelle oder Um-/Einzug dauern dann halt.

Nach dem Besuch der Burgkirche lud das an diesem Wochenende stattfindende Ingelheimer Rotweinfest – super timing des Reiseveranstalters – zu einem Abstecher ein. Wenn Auch im Festzelt noch Ruhe herrschte, na ja, war ja auch erst früher Nachmittag, so tat dies einer geselligen Runde keinen Abbruch. Ein zwei Schoppen … oder Fläschchen … dazu ein schmackhafter Flammkuchen … da fiel der Abschied nicht mehr sooo leicht.
Über den „Rummel“ mit Livemusik zurück zum Bus, wo ein frisch zubereiteter Schluck Kaffee die Lebensgeister wieder aufmunterte.

Am Sonntag führte uns der Weg bei strömenden Regen nach Langenlosheim, auf halbem Weg Richtung Bingen gelegen. Ein kleiner Ort, der natürlich zahlreiche Winzer beheimatet. Beim Weingut Haas war eigentlich ein Spaziergang durch die Weinberge geplant. Da jedoch die Bodenverhältnisse zur Begehung einfach zu glitschig waren, entschied sen. Haas mit dem Bus die Gegend und seine Anbauflächen zu zeigen. Gute Idee mit gutem Überblick und guten Informationen zum Haas´schn Weinbau.

Und weil noch etwas Zeit war, fuhren wir bis Bingen zur Einmündung der Nahe in den Rhein. Hier erstaunlich zu erfahren, dass in diesem Sommer der Bingener Mäuseturm auf Grund des Niedrigwassers zu Fuß erreichbar war. Zwischenzeitlich klappt´s mit der Schifffahrt wieder normal. Zurück im Haas-Hof - nach wie vor prasselte der Regen auf die Überdachung – stellte Sohnemann Haas die einzelnen Sorten vor. Auch hier wurde prima probiert und die Grundlage mit einer Hausplatte geschaffen. Schnell war da die Witterung vergessen.

Im Hotel zurück konnte nachmittags in der mit einem direkten Bademantelgang zu erreichende „crucenia-therme“ ausgiebig im warmen Thermalwasser rielägsd werden. Ein feines Schmankerl im Reiseprogramm, das auch an allen anderen  Tagen genutzt werden konnte.

Und schneller als gedacht hieß es dann: Montag, 3.10., auschecken, auf nach Hause.

So direkt natürlich nicht, hieß der erste Zwischenhalt doch Heidelberg. Von Touris enorm bevölkert, durchstreiften unsere beiden Gruppen Gassen und Plätze. Noch ein Blick zum Schloss und über den Neckar und auf zur finalen Weinprobe nach Lauffen … „Hölderlinstadt“ und zweitgrößte Weinbaugemeinde Württembergs.

Wenn auch wegen des Feiertags die Winzergenossenschaft geschlossen hatte, so stand einer wohl einmalig unterhaltsamen Verkostung nichts im Wege. Beate Schiefer … Winzerin mit Herz und Seele … Schwabenmädle mit ´flotter Gosch´… ´oifach bollaguad´ …  könnte locker als Alleinunterhalterin auftreten (Anfragen direkt vor Ort wurden leider abgelehnt). Sekt und Wein, dazu eine reichliche Brotzeit. das Durchhalten für die restlichen 160 km war gesichert.
20.15 Uhr – Zurück in SC. Fünf erlebnis- und genussreiche Tage in harmonischer Gesellschaft gingen zu Ende - und bereits im Bus war zu hören : „Su a Weinfoard känner mer doch alle Joar machn“
Das Motto „betreutes trinken“ - durchaus zukunftsträchtig.

Werner Tilgner

Und auch das noch …

Auf Zahlen und Daten aus der Historie da und dort wurde verzichtet,   wegen der „Abschreiberei“. Da gibt „Guugl“ sicherlich die bessere Auskunft.
Und da wir – wie schon in der Toskana – den Gr´gründlacher Filmemacher Roland Prexler (2021 ´Toscana´ mit dem goldenen Filmpreis geehrt, diesmal gabs ´ne Regieklappe)  mit an Bord hatten, gibt’s auch diesmal wieder eine etwa halbstündige Filmshow mit illustren Ein- und Ausblicken. Ihm ebenso ein herzliches „Dangschäi“ wie auch Busprofi Dieter für ein immer sicheres und stets gut versorgtes  „Anbordfeeling“ , bergauf, bergab, vor – und rückwärts  

Video (über google.drive)

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