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Winterwanderung um und in Cadolzburg

Erstellt von Frank Schönweiß | |   Ausflüge

Am 08.02.2020 führte die traditionelle Winterwanderung die interessierten Bürgertreffler ins schöne Cadolzburg. Organisator der hochinteressanten, wunderschönen Wanderung war - wie alle Jahre - Herbert Kraus, unterstützt durch seinen guten Draht zum Wettergott.

Aufgrund der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr in Limbach fuhren 19 Erwachsene, acht Kinder und ein Hund mit der S-Bahn über Nürnberg nach Fürth und schließlich mit der „Rangaubahn“ in den flächenmäßig kleinsten Landkreis Bayerns nach Cadolzburg. Am Endbahnhof Cadolzburg stießen noch acht weitere - mit dem PKW angereiste - Teilnehmer zur Wandergruppe, welche somit auf eine Größe von 35 Personen (& einem Hund) anwuchs und sich in Richtung Altort in Bewegung setzte.

Sicherlich kamen bei dem ein oder anderen Einheimischen, beim Anblick der Wandergruppe Ängste auf, welche auf ein Ereignis des 20. Jahrhunderts zurückzuführen sind; Als damals zur Baumblüte im Frühling eine Schar von Nürnbergern und Fürthern mit der Bahn nach Cadolzburg strömte und „alle Wirtschaften leer fraß, sodass am Abend kein Zipfel Wurst noch Brot“ mehr übrig blieb.

Bevor aber eingekehrt wurde, wanderte die Gruppe vorbei am Rathaus zur evangelischen Markgrafenkirche. An dieser Kirche sind noch Spuren von Granateneinschlägen des zweiten Weltkrieges zu sehen, als der kleine Marktflecken am 17. April 1945 durch die Allierten eingenommen wurde, um von dort aus letztendlich Hitlers Schatzkästlein: Nürnberg, angreifen zu können. Während der Kampfhandlung ging die Burg in Flammen auf und blieb bis 1979 in Trümmern liegen.

Weiter ging es vorbei an einer in die Burgmauer eingelassenen Sandsteinfigur, dem „Greehüttl“, welcher der Sage nach als Scharfrichter auf der Burg auf Grund seiner Grausamkeit bei lebendigem Leib eingemauert wurde und seitdem in der Burg umherspukt. Entsprechend dieser Überlieferung berichten neuere Zeitungsartikel, dass sich Jugendliche beim Versteckspielen in den Gewölben der Ruine verirrten und erst 3 Tage später den Ausgang fanden. Sie berichteten von einer grünen Gestalt, der Sie begegnet seien.

Weiter ging es vorbei am Geburtshaus des Johann Georg Pisendel, seiner Zeit Violinist und Komponist des Spätbarock und weiter zum sogenannten „Bauhof“, dem Versorgungshof der historischen Cadolzburg.

Mit einem sagenhaften Blick von der „Buchspitze“ auf die Cadolzburg, kehrten wir der Burg fürs Erste den Rücken

Durch den winterlich zugefrorenen Wald wanderten wir anschließend vorbei an der alten Fallmeisterei und einem zugefrorenen Weiher. Bergauf führte uns der Weg aus dem Wald heraus und bei strahlendem Sonnenschein auf den Scheitel des Dillenbergausläufers.

Unser nächstes Ziel war der im Volksmund „Bleistift“ genannte Aussichtsturm, am höchsten Punkt von Cadolzburg, welcher im Zuge des Eisenbahnausbaus dort gebaut wurde, um mehr Fahrgäste in den Marktflecken zu locken. Noch bevor aber die 143 Stufen zur Aussichtsplattform erklommen wurden, gab es eine kleine Überraschung am Elternhaus unseres Schriftführers Frank Schönweiß: Dort lud die Familie Schönweiß senior die durstige Wandergruppe auf ein frisch gezapftes Fassbier (Brauerei Först aus Drügendorf), alkoholfreie Getränke und Snacks ein. Leider war der Zeitplan eng gestrickt, sonst hätte wohl die Wanderung dort ihr feucht fröhliches Ende gefunden ...

So wurde nun der Turm erklommen, von welchem aus sich den Ausflüglern ein herrlicher Blick auf Fürth, Nürnberg sowie den Rangau bot. Nach dieser Anstrengung gab es noch einen Aperitif - in Form von Schnaps - um letztendlich Mittagsrast im Gasthaus List „Zur Friedenseiche“ zu machen. Nach der Stärkung ging es zügig weiter, da noch eine Führung in der Cadolzburg anstand.

Die Cadolzburg

Trotz der zu großen Wandergruppe und einer kleinen Verspätung unsererseits  erhielten wir durch unseren Burgführer eine kurzweilige, informative Rundgang durch die Burg der fränkischen Hohenzollern. Aber nicht nur wir hatten unseren Spass mit der Führung, auch der Burgführer war so von uns begeistert, dass er kurzerhand die Führungsdauer verlängerte.

Nach diesem erlebnisreichen Tag, traten wir zufrieden unseren Nachhauseweg an

Ein besonderer Danke gilt der Familie Schönweiß für die Verköstigung, sowie dem Organisator Herbert Kraus, welcher eine rundum gelungene Wanderung in unserer Heimat aus dem Hut zauberte, sowie unseren Burgführer Herrn Dr. Norbert Autenrieth, u.a. Träger der brozenen Ehrenamtsnadel des Landkreises Fürth sowie Träger des Ehrenamtspreises der Stadt Nürnberg.

Ob diese Veranstaltung im folgenden Jahr zu toppen ist, bleibt abzuwarten.

Top Wetter! Top Wandergruppe! Top Burgführer! Top Informationen! Top Aussichten! Top Hund! Top Bier! Und das beste: wir haben niemanden verloren;-)

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